886. An Goethe

Weimar, den 11. August 1802

Sie werden dem Cotta mit dem Verlag des kleinen Werkes eine große Freude machen. Ich bin aber auch dafür, daß es durch keine Kupferverzierung verteuert und aufgehalten werde. Ich dächte, man ließ es so drucken, daß es zwischen 5 und 6 Bogen betrüge und er es um 12 Groschen verkaufen könnte. So hätte er für jedes Exemplar netto 8 Groschen und könnten Ihnen 50 Karolin für das Stück geben, weil er nach verkauften 1600 Exemplaren aus den Kosten wäre. Ist er so glücklich die ganze Auflage, die ich auf 3000 ansetze, zu verkaufen, so kenne ich ihn als honett genug um noch heraus zu bezahlen. Da der Druck möglichst beschleunigt werden muß, so riete ich, das Manuskript sogleich an Cotta zu schicken und seinen Konsens zu Ihren Foderungen ohne weiteres vorauszusetzen, wenn Sie auch eine größere Summe verlangen sollten. Er hat dann den Vorteil das Stück zugleich mit seinem Kalender zu versenden, der in 6 Wochen wird ausgegeben werden.

Wir haben hier in der großen Hitze nu so hinvegetiert udn nicht viel geleistet: ich bedaure, daß es Ihnen nicht viel besser gegangen ist. Indessen ist doch etwas geschehen, und mit der Gesundheit geht es auch wieder ordentlich, da sich der Husten weggemacht hat.

Ich wünsche IHnen schöne Tage und günstige Stunden. Leben Sie recht wohl.

Sch.

Nicht bei H, zitiert nach S

H – | S 875 | B 877