35. An Schiller

Weimar, 23. Dezember 1794

Die Bogen kehren sogleich zurück. Druck und Papier nehmen sich gut aus, besonders die Prosa. Die Hexameter verlieren durch die bald einzelnen bald doppelten Zeilen den Rhythmus für’s Auge.

Unsere Erklärung über das Honorar dächte ich versparten wir bis das erste Stück da ist, und dann machte man seinen Calcul und seine Bedingungen, denn freilich unsere Feldfrüchte über Herrn Cotta’s beliebigen Scheffel messen zu lassen, möchte in der Continuation nicht dienlich sein.

Hier die zweite Epistel. Ihre zweite Hälfte mag die dritte Epistel werden und das dritte Stück anfangen.

Ich will nun auch an die Gespenstergeschichten gehen. Vor Ende des Jahrs bring’ ich noch manches bei Seite, um Sie mit desto freierem Muthe im neuen begrüßen zu können.

Lassen Sie doch die Manuscripte von Cotta zurückkommen; es ist in manchem Betracht gut.

Leben sie recht wohl und grüßen Frau v. Kalb, die dießmal leider nur in der Ferne an mir vorbeigegangen ist.

Goethe.

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