153. An Goethe
Jena, 7. Februar 1796
Hier endlich die neuverjüngte Hore des 1796sten Jahrs. Sie nimmt sich munterer und ungleich moderner aus als die alte, und mich verdrießt, daß wir nicht gleich Anfangs so klug gewesen sind.
Daß die Abbestellungen beträchtlich seyn mochten, ersehe ich sowohl aus dem kleineren Paket, welches an die hiesige Buchhandlung an mich eingeschlossen worden, als auch daraus, daß die hiesige sächsische Post von vier Exemplarien zwei abbestellte. Wir wollen hoffen, daß dieses Verhältniß nicht durch ganz Deutschland geht. Cotta’s Klagen sind sehr mäßig und man spürt ihm noch gute Hoffnung an.
Hierbei an Knebeln eine Hore nebst 15 Louisd’ors, ein Exemplar an den Herzog und sechs für Sie. Beilage an Herdern bitte besorgen zu lassen.
Kennen Sie einen Medailleur Abramson in Berlin und haben Sie etwas von seinen Arbeiten gesehen? Er schreibt an mich, meiner Zeichnung wegen, um eine Medaille zu machen. Ich möchte aber doch wissen, was an ihm ist.
Hier einige Dutzend neue Xenien, die seit heut und gestern in Einem Raptus entstanden. Lassen Sie das wandernde Exemplar bald reich ausgestattet wieder zu mir gelangen.
Leben Sie recht wohl.
Sch.